Die Präsentation (PDF), die im Rahmen der Bürgerversammlungen vorgestellt wurde/wird finden Sie hier.
Die Anlagen zur Reinigung von Abwasser müssen die Regeln der Technik einhalten, damit die wasserrechtliche Einleitungserlaubnis seitens der staatlichen Behörden erteilt wird. Für die vorhandenen Kläranlagen wurde eine langfristige Einleitungserlaubnis seitens der staatlichen Behörden nicht mehr in Aussicht gestellt, da die Reinigungsleistungen den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Im Rahmen eines Variantenvergleichs wurde der Bau einer Zentralkläranlage als langfristig wirtschaftlichste Lösung für die Abwasserbeseitigung ermittelt.
Wie schon mehrmals erläutert befindet sich die Zentralkläranlage für die größeren Ortsteile der Gemeinde am bisherigen Standort in Ehingen im Bau, genauso wie die Druckleitungen zur Abwasserzuführung aus Beyerberg und von Lentersheim mit Dambach.
Die Gewerke sind zu einem großen Teil vergeben und so können auch grobe Aussagen zu den zu erwartenden Gesamtkosten gemacht werden. Zur Höhe der Beiträge, die auf einzelne Anwesen zukommt, können zum jetzigen Zeitpunkt und auch in den Bürgerversammlungen leider noch keine Angaben gemacht werden. Nähere Hintergründe sind am Ende dieses Artikels aufgeführt.
Technische Erläuterung der Maßnahme anhand des nachfolgenden Lageplanes
Der Neubau der Kläranlage wurde im Sommer an die Firma ZWT aus Bayreuth als Generalunternehmer im sogenannten Biocos Verfahren vergeben. Das ist ein besonderes patentgeschütztes Verfahren zum Betrieb einer Kläranlage im Belebtschlammverfahren mit nur einem rechteckigen Becken. Dieses ist in insgesamt drei Kammern unterteilt. Eine davon stellt das Belebungsbecken dar. Die beiden anderen Becken (SU Becken 1 und 2) ersetzen das im konventionellen Verfahren meist runde Nachklärbecken. Durch dieses Verfahren sind deutlich niedrigere Energiekosten und ein geringerer Wartungsaufwand zu erwarten.
Aufgenommen wird das Abwasser an der linken oberen Ecke über ein Schneckenhebewerk. Feststoffe werden durch einen Rechen und einen Sandfang abgeschieden. Anschließend läuft das Abwasser im Freispiegel dem Belebungsbecken zu. Der anfallende Schlamm kommt in den Schlammspeicher, das gereinigte Wasser wird dem Lentersheimer Mühlbach zugeführt. Der Schlamm wird vor Ort in der Schlammentwässerung auf eine Trockensubstanzgehalt von ca. 25 % gebracht und die Trockenmasse wird nach weiterer Trocknung dann nach momentanem Stand zu einer Verbrennungsanlage gebracht.
Lageplan mit den Komponenten der Anlage:
Die Bauarbeiten sollen nach dem nachfolgenden Zeitplan ausgeführt werden:
1. Neubau Kläranlage:
2. Anschluss Beyerberg:
3. Anschluss Lentersheim:
Herzlichen Dank allen Anliegern und Grundeigentümern für ihre Bereitschaft ihren Grund zur Verfügung zu stellen und für das Verständnis für die Bauarbeiten in der Vergangenheit und auch schon im Voraus.
Durch den frühzeitigen Baubeginn nach der Vergabe der Kläranlagenbaumaßnahme und den guten Baufortschritt, konnte eine für die Gewährung von Fördermitteln im Umfang von rd. 480.000 € wichtige Härtefallschwelle zum 15.10.2021 erreicht werden.
Zur derzeitigen Kostenschätzung und Beitragserwartung insgesamt, können folgende Informationen an Sie weitergeben werden:
Die nachfolgenden Kosten beinhalten die Bauausführung sowie die Planungsleistungen, hinzu kommen noch jeweils Aufwendungen für Strom- und Telekommunikationsanschlüsse.
Druckleitung Beyerberg: | ca. 1,03 Mio Euro (ca. 40 % der Leistung sind noch nicht vergeben) |
Druckleitung Lentersheim: | ca. 1,16 Mio Euro (ca. 40 % der Leistung sind noch nicht vergeben) |
Kläranlage | ca. 5,13 Mio Euro (100 % der Bauleistung sind vergeben) |
erwartete Kosten ca. | 7,32 Mio € |
erwartete staatliche Zuwendungen ca. | 1,42 Mio € |
verbleibender Anteil Gemeinde | 5,9 Mio € |
Nach den gesetzlichen Vorschriften ist die Gemeinde verpflichtet, diese Investitionskosten in Form von Beiträgen bzw. Gebühren auf die betroffenen Grundstückseigentümer umzulegen. Beiträge werden nach den Parametern Grundstücks- und Geschossfläche verteilt. Betroffene Grundstückseigentümer sind die an die öffentliche Abwasserbeseitigungseinrichtung der Gemeinde angeschlossenen Grundstücke bzw. die Grundstücke die ein Recht zum Anschluss an die Entwässerungseinrichtung haben. An die öffentlichen Abwassereinrichtung angeschlossen sind die Ortsteile Ehingen, Beyerberg, Lentersheim, Dambach, Friedrichsthal, Brunn und Ehrenschwinden. Die Bürger/innen aus diesen Ortsteilen müssen mit Beiträgen rechnen.
Nach den Grundsätzen der Einnahmebeschaffung sind Beiträge für leitungsgebundene Einrichtungen vorrangig vor Krediten in Anspruch zu nehmen. Auf Grund der Größenordnung der Investition und der öffentlichen Entwässerungseinrichtung muss die Maßnahme größtenteils über Beiträge finanziert werden. Im Zuge der Haushaltsplanung 2021 wurde von einem Beitragsanteil von 90 % ausgegangen, 10 % werden über die Abschreibung langfristig über die Abwassergebühren finanziert. Das Landratsamt Ansbach, welches die Kreditermächtigungen der Gemeinde Ehingen zu genehmigen hat, fordert dass die eingestellten Beiträge einzuheben sind, da die Investitionen im Abwasserbereich sonst nicht finanzierbar sind. Eine kurzzeitige Vorfinanzierung der Investitionen über Kredite in den Jahren 2021 / 2022 wird seitens des Landratsamtes Ansbach mitgetragen.
Bei einem angenommenen Gemeindeanteil von 5,9 Mio. € (s. o.) beträgt die Umlegungssumme bei 90 % rd. 5,3 Mio. €.
Wie bereits in vorangegangenen Mitteilungsblättern informiert, werden die Aufmaßarbeiten für die Geschossflächen sowie die Beitragskalkulation durch externe Fachfirmen durchgeführt. Die Aufmaßarbeiten werden im Frühjahr 2022, sobald es die Witterung zulässt beginnen und sollen bis Mitte 2022 beendet sein. Die Kalkulationsarbeiten zur Vorauszahlung der Beiträge sollen im Januar 2022 beginnen und ebenfalls bis Jahresmitte 2022 abgeschlossen sein, sodass die Satzungsanpassungen dann erfolgen werden. Auf Grund geänderter Rechtsprechung sind pauschale Annahmen zur Verteilung der Kostenmassen auf Grundstücks- und Geschossflächen nicht mehr möglich. Die Beitragskalkulation wird dadurch noch komplexer. Eine Aussage über die zu erwartenden m²-Preise für Geschossfläche bzw. Grundstücksfläche ist daher aktuell nicht möglich. Erst zur Jahresmitte 2022 können einigermaßen verlässliche Vorauszahlungsbeträge genannt werden.
Der Gemeinderat möchte den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern ein möglichst großes Zeitfenster für die Vorauszahlungen einräumen. Die Gemeinde plant die Vorauszahlungen in 4 Raten einzuheben. Angedacht ist, dass die 1. Rate im 2. Halbjahr 2022, die 2. Rate im 1. Halbjahr 2023, die 3. Rate im 2. Halbjahr 2023 und die 4. Rate im 1. Halbjahr 2024 eingehoben wird. Rechtsgrundlage für die Einhebung von Beiträgen wird eine Beitragssatzung sein. Die Abrechnung der Maßnahme durch den endgültigen Beitragsbescheid kann erst nach erfolgter Schlussrechnung und abschließender Kalkulation erfolgen.
Wir bedauern, dass derzeit keine konkreten m²-Preise mitgeteilt werden können und hoffen, dass durch die genannten Zahlungszeiträume die Vorauszahlungen trotzdem für Sie planbarer werden.
Unabhängig vom Neubau der zentralen Anlagenkomponenten sind in den kommenden Jahren voraussichtlich auch Sanierungsmaßnahmen im Kanalnetz erforderlich. Zur Erfüllung der gesetzlichen Verpflichtungen (Reduzierung des Fremdwasseranteils) sind hier zunächst TV-Untersuchungen geplant, um den Sanierungsaufwand feststellen zu können. Die staatlichen Behörden fordern die Vorlage eines Sanierungskonzeptes mit Ausführungsplanung bis 31.12.2023. Eine Summe für die notwendigen Maßnahmen an den Ortsnetzen kann gegenwärtig nicht beziffert werden. Auf Grund der starken Belastung der Bürgerinnen und Bürger durch die vorgenannten Investitionen kann hier mit höheren staatlichen Zuschüssen gerechnet werden.
Informationen aus dem Mitteilungsblatt 01/21
Zukünftiges Abwasserkonzept der Gemeinde Ehingen und Erläuterungen zum Kläranlagenbau bzw. der Verlegung von Abwasserdruckleitungen
Wie schon mehrmals angesprochen wurde als zukunftsträchtiges Abwasserkonzept der Gemeinde Ehingen vom Gemeinderat in den letzten Jahren beschlossen, die bestehenden Kläranlagen in Beyerberg und Lentersheim aufzulassen, das Abwasser zentral nach Ehingen zu überführen und dort südlich der bestehenden Anlage einen Kläranlagenneubau nach neuesten Anforderungen zu errichten. Dies wurde auch von behördlicher Seite zwingend gefordert und mit engen zeitlichen Vorgaben und Fristen hinterlegt. Es erscheint auch langfristig als die wirtschaftlichste und sinnvollste Lösung, da nur noch eine Anlage zu betreiben, zu überwachen und zu unterhalten ist. Zudem werden Abwasserdruckleitungen momentan gut von staatlicher Seite gefördert.
Die notwendigen Vorarbeiten, wie Berechnungen und Planungen sind weitgehend abgeschlossen; man befindet sich für den Neubau kurz vor der Ausschreibungsphase.
Für die Druckleitung von Beyerberg kommend, wurde im Dezember mit den Arbeiten begonnen und in der offenen Flur bereits ein großer Teil der Rohrleitung eingepflügt. Innerorts wird komplett eine neue Leitung entlang des Mühlbaches verlegt, um im Gegensatz zur direkten Einleitung des Abwassers in das bestehende Ehinger Kanalnetz möglicherweise auftretende Geruchsbelästigungen von vornherein auszuschließen.
Für die Druckleitung von Lentersheim herkommend wurde die Trassenführung festgelegt. Diese verläuft von der Kläranlage ausgehend parallel zum bestehenden Kanal, dort wo auch das Dambacher Abwasser zugeleitet wird. Dies wird dann insgesamt am Ortseingang von Ehingen her unter der Staatsstraße geleitet, entlang des Mühlbaches, in einen Grünweg südlich des Lentersheimer Sees und dann wieder am Bach entlang verlegt bis zur Kläranlage Ehingen.
In der neuen Kläranlage Ehingen wird das gesamte Abwasser eingebracht und in Form einer Vollbiologischen Anlage gereinigt und dem Mühlbach wieder zugeführt.
Funktionsweise:
Das aus allen Ortsteilen ankommende Rohwasser wird in einem Eingangsbauwerk mit Sandfang, Rechen (Abscheidung von Fest- und Grobstoffen) und Hebeeinrichtung (Schnecke, Pumpen) aufgenommen. Dann in ein sogenanntes Belebungsbecken überführt, wo die biologische Reinigung durch Zufuhr von Sauerstoff, erzeugt durch große Kompressoren, erfolgt. Danach geht das Wasser ins Nachklärbecken, in dem sich der Schlamm absetzt, der dann in den Schlammspeicher gesaugt wird, und danach in einer festen Presse entwässert und regional getrocknet wird. Dies geschieht, wie momentan schon in Kooperation mit den meisten Gemeinden der Region Hesselberg bei einer Biogasanlage im Gemeindegebiet Leutershausen. Anschließend wird der getrocknete Schlamm einer Verbrennung zugeführt.
Das Wasser in der Kläranlage wird auch immer wieder rückgeführt, so dass der Kreislauf der Biomasse im System erhalten bleibt und eine möglichst hohe Reinigungsleistung erzielt werden kann. Nach vollständig erfolgter Reinigung wird das Wasser dann wieder in den Lentersheimer Mühlbach eingeleitet. Vorher wird noch weitgehend das Phosphat abgetrennt in einer sogenannten Phosphatfällungsanlage. Im Betriebsgebäude befindet sich hauptsächlich die Laborausstattung, um die vorgeschriebenen Untersuchungen zu vorschriftsmäßigem Betrieb und Überwachung der Anlage durchführen zu können. Auch stehen hier die großen Kompressoren für die Luftzuführung ins Belebungsbecken und die gesamte Technik.
Die Planungsentwürfe und auch der Verlauf der Druckleitungen können demnächst auf der Gemeindehomepage unter www.ehingen-hesselberg.de im Detail angeschaut werden.
An den ursprünglichen KA Standorten Beyerberg und Lentersheim befinden sich dann nur noch Abwassersammelschächte und Pumpwerke. In Beyerberg wird der Klärteich weiter als Auffangbecken für das ankommende Wasser genutzt, bevor es weiter gepumpt wird. Die Teiche der übrigen Anlagen werden verfüllt und ggf. die Fläche zum Ausgleich genutzt.
Sobald verlässliche Zahlen zu den Kosten der Maßnahmen vorliegen, werden sie als Bürger/innen darüber informiert, da es ja auch geplant und notwendig, aber auch vorgeschrieben ist, hier Verbesserungsbeiträge einzuheben.
Zu Detail - oder Verständnisfragen können Sie sich gerne an den Bürgermeister, an die Mitglieder des Gemeinderates und auch an die Klärwärter und Bauhofmitarbeiter wenden, die alle intensiv in den Planungsprozess eingebunden sind.
Gemeinde Ehingen
Wittelshofener Str. 30
91725 Ehingen
Tel.: 09835/97 91- 0
Fax: 09835/97 91-30
Sprechzeiten des Bürgermeisters:
Montag und Mittwoch: 10.00 - 12.00 Uhr
Donnerstag: 17.00 - 18.00 Uhr
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Montag und Mittwoch: 8.30 - 12.00 Uhr und 13.30 - 16.30 Uhr
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